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Mangelhaftes Steuerungskonzept: Frust bei allen Beteiligten!

 

Ein weltweit operierender Hersteller von Maschinenelementen beklagte die schlechte Lieferperformance einer seiner Fertigungsstätten. Kunden wurden wegen nicht gehaltener Termine verärgert, Aufträge gingen verloren oder wurden mit einem erheblichen Mehraufwand als Chefaufträge durchgepeitscht. Damit wurde ein wahrer Teufelskreis in Gang gesetzt: Wegen der fallweisen Priorisierung warteten nun noch mehr Kunden auf die versprochenen Lieferungen. Neue Priorisierungen wurden erforderlich. Das führte das Steuerungssystem an den Rand eines Kollapses. Die Produktionsleitung stand unter erheblichem Druck und musste häufig Kritik hinnehmen.

Der Betrieb mit etwa 50 produktiven Mitarbeitern arbeitet schon im 3-Schichtbetrieb. Die Zerspanungstechnik ist auf dem neuesten Stand und Technologieverbesserungen werden immer zügig eingesetzt. Das Controlling bestätigt, dass die erforderlichen Ressourcen dem Jahresgeschäftsplan entsprechen.

 

Was aber ist die wirkliche Ursache für die schlechte Lieferperformance von nur etwa 60%?

 

Die Analyse bringt Erstaunliches an den Tag. Im Laufe der Jahre haben sich folgende Missstände eingeschlichen:

1. Der Vertrieb steuert die Aufträge ohne kapazitive Überprüfung in das ERP ein. Alles wird angenommen nach dem Motto „Wir verlieren keine Aufträge aus internen Gründen“.

2. Exportaufträge werden online direkt in das System eingebucht, teilweise Quartals- oder Jahresbedarfe auf einen Lieferzeitpunkt terminiert.

3. Sechs Fertigungsteuerer lasten die Aufträge ohne Rücksicht auf die real verfügbaren Ressourcen ein, planen also gegen „unendlich“.

4. Die Fertigungsteuerer handeln ohne gegenseitige Information.

5. Die Planung erfolgt auf SAP-Ebene, während die Fertigungssteuerung auf einer anderen Plattform (FAUSER) durchgeführt wird.

6. Planaufträge werden von SAP in FAUSER geschoben ohne Rückinformation über verplante und noch freie Ressourcen.

7. Ressourcen werden für das Jahresmittel errechnet, nicht aber für die wöchentlichen Varianzen.

 

Zusammenfassend: Planung ohne Transparenz und jenseits des realen Geschehens!

Unsere Lösung: Ein neues Steuerungsverfahren verbunden mit einem Paradigmenwechsel!

 

Eine Planung gegen „unendlich“ ist widersinnig, weil es eben keine unendlichen Ressourcen gibt.

Hiervon abzuweichen bedeutet einen enormen Paradigmenwechsel und entsprechende Überzeugungsarbeit bei allen Beteiligten bis hin zur Geschäftsführung. Dagegen steht die Aussicht auf eine deutliche Verbesserung der Lieferperformance ohne Verluste von Kundenaufträgen.

Die Lösungsschritte im Einzelnen:

1. Planung nach Kalenderwochen

2. Berücksichtigung der wöchentlichen Bedarfsvarianzen und der realen Ressourcen

3. Trennung von Serienprodukten und kundenspezifischer Einzelteilfertigung

4. Primär Planung der kundenspezifischen Einzelteilfertigung

5. Einlastung von Serienprodukten als Ergänzung der wöchentlichen Produktionsleistung bis zur Vollauslastung, auch wenn keine konkreten Kundenbedarfe vorliegen

6. Lagerhaltung der Serienprodukte bis zu einer vereinbarten Jahreshöchstmenge

7. Schaffung einer durchgängigen bi-direktionalen Koppelung beider Teilsysteme, SAP und FAUSER, in Echtzeit.

8. Durchgehende Transparenz von Planung bis Steuerung für den gesamten Betrieb

9. Realtime-Pflege der Personal- und Maschinenressourcen

10. Aufstocken der Maschinenkapazitäten zur Deckung der Varianzen der kundenspezifischen Aufträge

 

Der Erfolg: Nach einer Anlaufphase werden nun regelmäßig Performancewerte nahe 100% erreicht!

 

Wegen der Verlässlichkeit der Produktion ist es nun sogar möglich, eine Frozen Zone über fünf Arbeitstage zu verwirklichen. Dies eröffnet die Möglichkeit einer Rüstfolgeoptimierung mit dem Ergebnis von Zeit- und somit Kosteneinsparungen. Die Frozen Zone bewirkt eine weitere Beruhigung der Produktion, also genau das Gegenteil von dem, was dazwischen geschobene Chefaufträge zuvor verursacht haben. Der Teufelskreis ist durchbrochen und ein neuer Königsweg gefunden.

 

Was hat zum Erfolg geführt:

 

1. Das Erkennen der wahren Gründe für die schlechte Performance.

2. Die Bereitschaft anzuerkennen, dass jede Ressource endlich ist und sich auf den Paradigmenwechsel einzulassen.

3. Die hervorragende und offene Zusammenarbeit aller Instanzen: Vertrieb, Produktion, Controlling und IT-Technik unter der Projektleitung von SYNCRO EXPERTS.